Überall ist von „der Cloud“ die Rede, aber wo ist sie? Tatsächlich gibt es nicht die eine Cloud, sondern unterschiedliche Möglichkeiten, Ihre IT oder einen Teil davon auszulagern.

In diesem Artikel möchten wir einen ersten Überblick geben, welche Cloud-Anbieter für Sie in Frage kommen könnten. Dabei sind die Funktionalitäten, Leistung, Zugriffsmöglichkeit sowie natürlich der Preis unterschiedlich.

In dem Vergleich wollen wir uns vier Alternativen ansehen, wie man Ihr ERP-System in die Cloud auslagern könnte.

Microsoft Public Cloud

Wenn es heute um die Installation um Dynamics 365 Business Central geht, stößt man bei seiner Internetrecherche recht schnell auf eine Cloud-Variante, die von Microsoft angeboten wird. Dabei handelt es sich um die derzeit aktiv beworbene Microsoft Public Cloud. Hier sind die Software-Lizenzen und die IT-Infrastruktur gleich zusammengefasst als ein Service. Microsoft bietet einem IaaS (Infrastructure as a Service) und Saas (Software as a Service) in einem Paket an. Der Zugriff erfolgt mit Zugangsdaten über einen Internet Browser. Damit funktioniert das ERP systemübergreifend.

Durch das Hosting in der Public Cloud hat man keinen Aufwand für die Administration. Das heißt dass Updates automatisch erfolgen sowie auch regelmäßige Backups. Zugriff hat man von administrativer Seite keinen auf diese Services. Es lässt sich z.B. keine Datensicherung exportieren oder gezielt Updates auszulassen.

Private Cloud

Private Clouds gibt es diverse. Hierbei geht es einfach um die Auslagerung der eigenen IT-Infrastruktur oder eines Teils dessen in ein Rechenzentrum. Anbieter von Rechenzentren gibt es diverse. Darunter findet sich auch wieder Microsoft mit seinem Produkt Azure, aber außerdem unter den großen Anbietern auch z.B. AWS (Amazon Web Services), GCP (Google Cloud Platform), aber auch 1&1 und Strato gehören zu den großen Anbietern. Darüber hinaus gibt es kleinere Rechenzentren von IT-Dienstleistern.

Bild von Patricia Alexandre auf Pixabay

Wo steht der Server? Wo sind meine Daten?

Eine der Fragen, die Sie sich stellen müssen, ist der Standort des Cloudservers. Hierbei muss man insbesondere bei den großen Anbietern auch tiefer sehen, denn Serverfarmen sind über die ganze Welt verteilt. Dann müssen die einzelnen Services, die man bucht auch einzeln lokalisiert werden. Meist kann man sich einen Server-Standort auswählen.

Ob Ihre Daten innerhalb Deutschlands, innerhalb der EU oder weltweit verteilt werden dürfen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Datenschutzbeauftragten, mit Ihrem Steuerberater und mit Ihrem Wirtschaftsprüfer klären. Leider gibt es hierzu keine eindeutige Meinung. Diese Frage muss jedes Unternehmen für sich selbst klären.

Hohe Skalierbarkeit

Einer der größten Vorteile von IaaS ist die hohe Skalierbarkeit. Wenn Sie Ihre Ressourcen erhöhen oder senken müssen, ist das bei einem traditionellen Server „im Keller“ immer mit Investitionen verbunden. Eventuell muss ein stärkerer Server her, womit der noch gar nicht alte plötzlich obsolet wird. Bei einem IaaS-Anbieter können Sie schnell Ihre Anforderungen neu konfigurieren und die gemietete Serverleistung anpassen. Häufig funktioniert das schon innerhalb von zwei Stunden. Sie gehen also bei der Auswahl der Kapazitäten kaum ein Risiko ein, da Sie alles kurzfristig anpassen können – erhöhen sowie senken.

Administration

Während die Public Cloud für Sie administriert wird, obliegt die Administration der Private Cloud Ihnen selbst. Sie haben zwar den Server nicht mehr im Eigenen Haus stehen, aber die Technik, die sich jetzt in einem Rechenzentrum befindet, bedarf der gleichen Einrichtungsprozeduren und Pflege.

Häufig wird es Ihnen leicht gemacht, z.B. Backup-Services oder Datenbank-Dienste hinzu zu buchen, die Einrichtung und Pflege aber obliegt Ihnen selbst. Sie haben vollen Zugriff auf alle Eigenschaften und können diese auch individuell für sich konfigurieren.

Die Administration können Sie entweder selbst inhouse leisten oder Sie wenden sich an einen Dienstleister und verhandeln ein individuelles Leistungspaket mit ihm. Wenn Sie hierzu eine Orientierung brauchen, wenden Sie sich auch gerne an unsere Partner.

Übersicht

Im folgenden listen wir Ihnen die technischen Unterschiede auf. Selbstverständlich unterscheiden sich auch die Kosten der unterschiedlichen Lösungen. Da die Konfiguration aber sehr individuell ist, ist es kaum möglich eine allgemeingültige Übersicht dafür zu erstellen.

Bei den einzelnen Cloud-Anbietern können Sie über deren Online-Konfiguration Ihre Anforderungen spezifizieren und erhalten dann direkt Ihr Angebot. Von der Konfiguration her verfolgen auch die verschiedenen Anbieter wieder unterschiedliche Strategien. Generell muss man sich bei der Konfiguration mit dem Thema auskennen.

Microsoft Public CloudAlternativanbieter in DEMicrosoft AzureIT Dienstleister
Wo sind die DatenMicrosoft Public SQL Serverauf dediziertem Server mit Zugriff auf die eigenen Datenauf Azure HDD mit Zugriff auf die eigenen Datenauf dediziertem Server mit Zugriff auf Backup + Service
DatensicherungMicrosoft sichert, aber Sie haben keinen Zugriff daraufeigene Sicherung, mit Zugriff auf DatenAzure Backup, mit Zugriff auf Dateneigene Sicherung bzw. als Service, mit Zugriff
Support bei technischen ProblemenTicketsystem vom CSP (keine direkte Analysemöglichkeit)direkter administrativer Zugriff/ Cloud Anbieterdirekter administrativer Zugriff/ MicrosoftService Provider oder eigene Administration
AdministrationCSPselbstselbstselbst oder als Service
Ausfallsicherheit„hoch“single Server Instanzsingle Server Instanzsingle oder multiple Server Instanz

Was gehört denn alles in die Cloud?

Welche Systeme sollten Sie denn in die Cloud auslagern und welche nicht? Womit fange ich an? Oder soll ich über Nacht alles auf einmal auslagern?

Es gibt zwei Situationen:

Entweder Sie haben noch gar keine IT-Infrastruktur, dann ist der Start in die Cloud gleich komplett sinnvoll. Sie sparen sich auf diese Weise hohe Investitionen in Hardware, von der Sie ggf. noch nicht einmal absehen können, wie lange Sie Ihren Anforderungen Stand halten wird. Außerdem schont das auch Ihre Liquidität.

Wenn Sie sich derzeit für ein neues System (z.B. ERP) entscheiden und bereits wissen, dass Ihr derzeitiger Server nicht den Systemanforderungen entspricht, ist es natürlich ein guter Zeitpunkt einen ersten Schritt in die Cloud zu unternehmen. Bedenken Sie dabei, dass mittelfristig dann weitere Systeme folgen sollten. Die Synergien entstehen, umso mehr Systeme ausgelagert wurden und Sie am Ende Ihre eigene Hardware einsparen können.

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